dom-motorsport - Berichte2005GLP5

Wir sind die coolsten wenn wir crusen…

Nach dem wir bei der letzten GLP unseren lauthals angekündigten Top30-Platz weit verpasst hatten, galt es diesmal wieder an unser gutes Ergebnis des dritten Laufes anzuknüpfen.

Währen ich bei Sonnenschein und kleinen Schönwetterwölkchen aus Köln zum Ring fuhr, setzte sich Mike ebenfalls bei einem schönem Sonnenaufgang ins Auto. Am Ring angekommen, frohen uns unsere Nasen bei mageren 6 Grad und Nebel fast ab. Ringwetter wie bei jeder GLP, nur noch viel kälter.

Bis zum Start sollte aber die Wolkendecke aufreißen und die Sonne die noch feuchte Strecke langsam abtrocknen.

Die Papier- und techn. Abnahme fanden dieses Jahr erstmalig im alten Fahrerlager statt. In der enge des alten Fahrerlagers kam schnell eine gemütliche Stimmung auf und bei warmen Kaffee und einigen Benzingesprächen verging die Zeit bis zum Start wie im Fluge. Zeit für Gespräche über unseren Polo hatten wir uns nicht genommen, wozu auch. Bei der letzten GLP lief der kleine ohne Probleme, die Reifen halten besser als gedacht und die leichten Geräusche aus dem Heck nach der GLP schoben wir auf aufgesammelten Pick up, da das surren wenig später wieder weg war.

Nachdem ich mich kurz vor den Start noch mal mit den Knöpfen der Stoppuhr vertraut gemacht hatte, ging es dann auch wieder rasant in die erste Runde. Aber schon in dieser ersten Runde war das Fahrverhalten etwas merkwürdig und es waren auch leichte Vibrationen zu spüren. Nun gut, die Reifen müssen ja auch erst mal warm werden und stellenweise ist es auch noch was feucht. So starteten wir in die erste Setzrunde und die Vibrationen verfolgten uns weiter. Etwas besorgt nutzten wir die Wartezeit um uns über den Polo zu unterhalten. Viel wichtiger erschien uns aber, die Zwischenzeiten bis zum Ziel neu zu stoppen, da uns die beim letzten Lauf das Genick gebrochen hatte. Scheinbar sind die letzten zwei Kilometer bei jeder GLP anders, so dass wir auch in Zukunft jedes Mal neu stoppen werden. Die Rundenzeit setzten wir wegen des Lärms von der Hinterachse lieber mal was höher an. So fuhren wir dann langsam crusend die ersten drei Bestätigungsrunden Das Fahrverhalten wurde von Runde zu Runde schlimmer, auch die Vibrationen wurden immer mehr. So schmolz unsere Wartezeit von anfänglich ca. 30 Sekunden auf unter 10 in der letzten Bestätigungsrunde.

Endlich Tankrunde! Aber erstmal musste der Kaffe fachgerecht im Gebüsch entsorgt werden. Und unser kleines Auto, quasi schon ein Exot, sorgt auch beim Pinkeln für Gesprächsstoff. Wir wurden Angesprochen und gefragt, ob dass mit den im Forum erwähnten 45 PS auch wirklich stimmte. Die konnten wir nur bejahen und ließen dann einen vollends staunenden Fahrer zurück, als wir erklärten, dass uns damit Rundenzeiten um die 12:12 (Auslaufrunde GLP 3) gelingen würden.

Apropos Staunen. Helme im Motorsport sind wichtig und wir wissen jetzt auch warum. Und warum es Kinnriemen gibt. Diese hatten wir nämlich noch nicht wieder zugezogen, als wir noch schnell die Reifen überprüften. Dabei fiel uns das Kinn unten aus dem Helm raus bis auf den Boden. Beide Räder der Hinterachse hatten ein Höllenspiel von ca 2-3 mm. Halten bei uns die Reifen etwa länger als die Radlager? Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Radlager grade mal 3 ½ GLP-Läufe hinter sich gebracht.

Nun gut, es hilft ja alles nichts. Da der erste Turn von den gestoppten Zeiten sehr gut war, war an Aufgabe nicht zudenken. OK, wenn wir in der Leitplanke hängen, wollten wir den weiteren Tag genießen, aber selbst auf drei Rädern wollten wir weiter Fahren. Eine hohe Setzzeit, auch durch einige dunkle Wolken bedingt, gab uns Zeit, auch mal die Landschaft zu genießen, viel über G40-Hinterachsen zu diskutieren und immer wieder an den Liedtext „… wir sind die coolsten, wenn wir crusen …“ zu denken.

So genossen wir die Runden (na ja, Mike eigentlich weniger, da er nur noch über die entgangenen Fahrspaß klagte und über die Radlager fluchte) und entschuldigen uns bei allen, denen wir als fahrender Bremsklotz im Wege rum standen. Unsere Fahrweise erlaubte es uns aber, die Fahrweise der anderen zu studieren. So überholte uns eine Heckschwänzelnde Alfa Julia, konnten wir uns driftende BMW’s, den schönen Subaru Impreza anschauen und lauschten den Sound einiger Leergeräumter Auspuffanlagen.

Auch der zweite Turn versprach wenig Fehlerpunkte und so waren wir das erste Mal froh, dass eine GLP zu Ende ist. Die Top30, so waren wir uns sicher, haben wir erreicht und genehmigten uns unser Nürburgring-Curry-Wurst-Pommes-Majo-Mittagessen. Die Aufregung stieg, je näher die Siegerehrung kam. Wir schauten noch schnell bei der Touriauffahrt vorbei und sahen Massenweise sauteure Rennwagen mit Cannonball8000-Aufklebern. Beklopptes Volk, aber das haben die wohl auch von uns gedacht. Hat schon jemand mal nen 500Euro; teuren 45PS-Polo im Renntrimm neben einem mehrere 100.00Euro Mosler, Ferrari, Porsche gesehen?

So warteten wir gespannt auf die Ergebnislisten. Leider stand ich etwas abseits, sodass ich nur die erste Seite einsehen konnte. Gut, dann kuck mal wer gewonnen hat und dann suchst du die #131. Aber schneller als den Ersten hatte ich uns auf Platz 11 gefunden. Schnell auf die Rookieliste geschaut uns außer einem hopster in Mikes Arme konnte ich grad gar nichts mehr machen. Tatsächlich dritter!

So begannen fröhliche Stunden mit einem nur noch operativ zu entfernenden Dauergrinsen.

Nun ist es Montag, ich hab Muskelkater in den Wangen, aber das Grinsen kann ich immer noch nicht sein lassen. Die Pokale stehen auf dem Küchentisch und jedes Mal auf dem Weg zum Kühlschrank könnt ich mir einen schnappen und mit deinem lauten Jubelschrei in die Höhe reißen.

Grinsebär CHRISS

Alle Bilder auf dieser Webseite sind von Privat oder den Ringfotografen *KLICK MICH*

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